Pädagogische Hochschulen in Österreich: Studienangebote und wesentliche Unterschiede zur Universität

Wenn du in Österreich Lehrer werden willst, dann bist du an einer Pädagogischen Hochschule genau richtig. Keine Universität, kein Kolleg, keine Fernlehre - hier wird gezielt darauf vorbereitet, wie man Kinder und Jugendliche unterrichtet. Und das nicht nur mit Theorie, sondern mit echtem Schulalltag von Tag eins an. Seit 2007 gibt es diese Hochschulen als offizielle Nachfolger der alten Pädagogischen Akademien - und seitdem hat sich alles verändert. Heute sind sie der zentrale Ort für die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in Österreich - und sie arbeiten nicht alle gleich.

Was macht eine Pädagogische Hochschule eigentlich?

Die 14 Pädagogischen Hochschulen in Österreich sind keine normalen Universitäten. Sie sind Dienststellen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Das bedeutet: Sie bekommen ihr Budget vom Staat, ihre Studiengänge werden zentral genehmigt, und ihre Hauptaufgabe ist klar definiert: Lehrkräfte für die österreichischen Schulen ausbilden. Nicht für Forschungslabore, nicht für Wirtschaftsberatung - sondern für den Klassenraum.

Dabei gibt es nicht nur eine Art von Lehrer:innen. Die PHs bilden aus für:

  • Primarstufe: Volksschule, Kindergarten (ab 1. Klasse)
  • Sekundarstufe I: Hauptschule, Neue Mittelschule, Sonderschule
  • Sekundarstufe II: Berufsschulen
  • Religionsunterricht (in speziellen Einrichtungen)
  • Agrar- und Umweltpädagogik (nur an einer PH)

Und das ist kein Zufall. Jede PH hat ihren Schwerpunkt. Die Pädagogische Hochschule Steiermark etwa bildet viele Lehrer:innen für Hauptschulen aus. Die Private Pädagogische Hochschule Augustinum in Wien spezialisiert sich auf christliche Bildung. Und die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik im Verbund Nord-Ost bildet Lehrkräfte für Biologie, Landwirtschaft und Nachhaltigkeit - also für Schüler:innen, die später auf Bauernhöfen oder in Umweltprojekten lernen.

Welche Abschlüsse kannst du an einer PH bekommen?

Die Ausbildung ist klar strukturiert - und das ist gut so. Du weißt von Anfang an, wohin es geht.

Bei der Primarstufe:

  • Bachelor of Education (BEd): 6 Semester, 180 ECTS. Du lernst, wie man Kinder von 6 bis 10 Jahren unterrichtet - mit allen Fächern: Deutsch, Mathematik, Sachunterricht, Musik, Bewegung.
  • Master of Education (MEd): 4 Semester, 120 ECTS. Danach bist du vollständig qualifiziert, um in einer Volksschule zu unterrichten. Kein weiterer Abschluss nötig.

Bei der Sekundarstufe Allgemeinbildung (Gymnasium, Realgymnasium etc.):

  • Bachelor: 4 Jahre, 240 ECTS. Hier studierst du zwei Fächer - zum Beispiel Biologie und Chemie - zusammen mit pädagogischen Grundlagen. Das machst du aber nicht allein: Du bist in einem Verbund mit einer Universität. Die Uni gibt dir die fachwissenschaftliche Tiefe, die PH die pädagogische Praxis.
  • Master: 1-2 Jahre, 60-120 ECTS. Hier vertiefst du deine fachdidaktischen Kenntnisse und bereitest dich auf die Lehrer:innenprüfung vor.

Und bei Berufsschulen? Da gibt es auch einen BEd - aber oft mit einem Fokus auf Berufsfelder wie Technik, Wirtschaft oder Gesundheit. Die PHs haben hier enge Kooperationen mit den Berufsschulen selbst - du lernst also direkt an den Orten, wo du später arbeiten wirst.

Wie ist die Struktur der PHs in Österreich?

Es gibt nicht 14 einzelne Hochschulen, die alle für sich arbeiten. Seit 2020 sind sie in vier Verbünde organisiert. Das ist kein bloßer Name - das hat echte Auswirkungen.

Verbund Nord-Ost: PH Wien, PH Niederösterreich, Kirchliche PH Wien/Niederösterreich, Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik

Verbund Süd-Ost: PH Steiermark, PH Kärnten, Private PH Burgenland, Private PH Augustinum

Verbund Mitte: PH Oberösterreich, PH Salzburg, Private PH der Diözese Linz

Verbund West: PH Tirol, PH Vorarlberg

Warum das? Weil man gemeinsam stärker ist. In diesen Verbünden teilen sich die PHs Ressourcen: Lehrveranstaltungen, Forschungsprojekte, Praxisstellen. Ein Studierender in Salzburg kann beispielsweise einen Kurs in Wien belegen - wenn es um spezielle Methoden zur Inklusion geht. Und die Forschung zu digitalen Unterrichtsmethoden wird nicht von einer PH allein gemacht, sondern von mehreren gemeinsam.

Das ist auch nötig. Denn Österreich braucht dringend mehr Lehrer:innen. Jedes Jahr fehlen rund 5.500 Stellen - besonders in Naturwissenschaften und an Volksschulen. Deshalb hat das Ministerium beschlossen: Bis 2030 sollen die PHs von 2.600 auf bis zu 5.400 Absolvent:innen pro Jahr hochfahren. Das ist eine massive Steigerung - und sie wird finanziert. Im Jahr 2023 wurden 145 Millionen Euro für die PHs bereitgestellt - das ist fast 9 % mehr als im Vorjahr.

Vier österreichische Pädagogische Hochschulen als symbolische Architekturen verbunden durch digitale Pfade in einer Landschaft.

Was ist der Unterschied zur Universität?

Das ist die wichtigste Frage, die du dir stellen musst, wenn du dich für Lehramt entscheidest.

Universitäten - wie die Universität Wien oder die TU Graz - sind autonom. Sie entscheiden selbst, welche Fächer sie anbieten, wie viel Geld sie ausgeben, wer eingestellt wird. Sie forschen in allen Bereichen - von Quantenphysik bis Literaturwissenschaft. Ihre Abschlüsse sind akademisch - du kannst danach promovieren, in der Wissenschaft arbeiten, in der Industrie.

Die Pädagogischen Hochschulen? Sie sind keine Forschungsinstitute - sie sind Ausbildungszentren. Und das zeigt sich in drei Punkten:

  1. Praxisanteil: An einer PH musst du mindestens 20 % deiner Zeit in Schulen verbringen - also in echten Klassenräumen, mit echten Kindern. Du planst Unterricht, führst ihn durch, wirst beobachtet, bekommst Feedback. An einer Uni ist das oft nur ein einwöchiges Praktikum am Ende.
  2. Struktur: Die PHs sind direkt unter dem Bildungsministerium. Sie folgen einem nationalen Ausbildungsplan. Die Uni hat mehr Freiheit - aber auch mehr Unsicherheit, was die Praxisrelevanz angeht.
  3. Ergebnis: 95 % der PH-Absolvent:innen finden sofort eine Lehrer:innenstelle. Bei Universitäten liegt die Quote bei etwa 70 % - weil viele dort erst später entscheiden, ob sie überhaupt unterrichten wollen.

Und das ist kein Zufall. Die PHs haben sich auf einen einzigen Beruf spezialisiert: Lehrer:in. Kein Nebenjob, keine Umwege. Wenn du hier abschließt, bist du bereit - und die Schulen wissen das.

Was ist mit Privat- und Kirchlichen PHs?

Fünf der 14 PHs sind privat - und fast alle davon von Kirchen getragen. Das klingt erstmal nach Einschränkung. Ist es aber nicht.

Die Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz etwa bildet hauptsächlich katholische Religionslehrer:innen aus. Die Kirchliche PH Wien/Niederösterreich und die Private PH Augustinum haben einen starken Fokus auf christliche Werte im Unterricht - aber sie unterrichten auch alle anderen Fächer wie Mathematik oder Englisch. Du kannst hier auch als Nicht-Katholik:in studieren - du musst nur offen sein für einen Bildungsauftrag, der über reinen Wissensvermittlung hinausgeht.

Und die Privaten haben einen Vorteil: Sie sind oft flexibler. Sie testen neue Lehrformate schneller - wie du beispielsweise an der PH Burgenland ein duales Studium machen kannst: Du arbeitest drei Tage in der Schule und lernst zwei Tage an der PH. Das ist noch nicht überall möglich - aber hier schon.

Was passiert gerade in der Lehramtsausbildung?

Die PHs verändern sich - und zwar schnell.

Erstens: Digitalisierung. Seit 2022 gibt es den DigitalPakt Lehramt mit 25 Millionen Euro. Das Geld fließt in digitale Klassenzimmer, Lernplattformen, Schulungen für Lehrer:innen, die mit Tablets und KI-Tools umgehen können. Du wirst heute nicht mehr nur mit Tafel und Buch unterrichten - du wirst mit Apps, Videos und virtuellen Klassenräumen arbeiten.

Zweitens: Inklusion. Jede PH hat mittlerweile ein eigenes Zentrum für Inklusionspädagogik. Du lernst, wie du Kinder mit Lernschwierigkeiten, Behinderungen oder Migrationshintergrund in deiner Klasse integrierst - ohne sie auszusondern.

Drittens: Internationale Ausrichtung. Bis 2030 soll mindestens ein Drittel der PH-Studierenden ein Auslandssemester machen - in Deutschland, der Schweiz, in Skandinavien oder sogar in Kanada. Denn Lehrer:innen müssen heute verstehen, wie Bildung in anderen Ländern funktioniert.

Und viertens: Forschung. Ja, du hast richtig gelesen. Auch PHs forschen. Nicht über Quantenmechanik - aber über Fragen wie: Wie wirkt sich KI auf den Deutschunterricht aus? Warum scheitern viele Schüler:innen bei Bruchrechnung? Wie kann man Lesen lernen, wenn man zu Hause kein Deutsch spricht? Diese Forschung wird direkt in die Lehre zurückgespeist - und du profitierst davon, weil du mit den neuesten Erkenntnissen in die Schule gehst.

Absolventin steht an der Schwelle zwischen traditionellem und digitalem Klassenzimmer.

Wie kommst du rein?

Die Zulassung ist nicht schwer - aber sie ist klar.

  • Du brauchst die Matura (Universitätsreife).
  • Du musst sehr gut Deutsch können - schriftlich und mündlich. Keine Ausnahmen.
  • Bei manchen PHs gibt es einen Aufnahmetest - besonders für die Sekundarstufe. Da wird geprüft, ob du die Fächer beherrschst, die du später unterrichten willst.
  • Keine Zulassungsbeschränkung (Numerus clausus) für die Primarstufe - aber die Nachfrage ist hoch. Bewirb dich früh.

Der Studienbeginn ist immer am 1. Oktober. Kein Sommersemester. Das ist ein Unterschied zu Universitäten - und es hat einen Grund: Die Schuljahre beginnen auch im Herbst. Du startest also genau dann, wenn auch die Kinder in die Schule kommen.

Was kommt nach dem Abschluss?

Du hast deinen MEd? Super. Jetzt kommt die Lehrer:innenprüfung - eine schriftliche und eine mündliche Prüfung, die du bei der zuständigen Landesregierung ablegst. Danach bist du eine:r von 40.000 Lehrer:innen in Österreich - mit festem Arbeitsvertrag, geregelten Ferien und einem Beruf, der jeden Tag anders ist.

Und du hast keine Angst, dass du nicht jobbist. Die PHs haben eine Beschäftigungsquote von über 95 %. Die Schulen suchen dich - nicht umgekehrt.

Was ist mit Fortbildung?

Die Ausbildung endet nicht mit dem Abschluss. Die PHs bieten Weiterbildungen an - für Lehrer:innen, die sich spezialisieren wollen: In sonderpädagogischer Förderung, in digitaler Bildung, in Mehrsprachigkeit, in Schulleitung.

Und das ist kein Zusatz - das ist Teil des Berufs. In Österreich ist Weiterbildung Pflicht. Und die PHs sind die einzigen, die dir das professionell anbieten - ohne dass du an eine Uni zurückmusst.

Kann ich an einer Pädagogischen Hochschule auch ohne Matura studieren?

Nein. Die Matura (Universitätsreife) ist die einzige Zulassungsvoraussetzung für alle Lehramtsstudiengänge an Pädagogischen Hochschulen in Österreich. Es gibt keine Ausnahmen, auch nicht für Berufserfahrung oder andere Abschlüsse. Wenn du die Matura nicht hast, musst du sie zuerst erwerben - etwa über einen zweiten Bildungsweg oder eine Abendschule.

Ist ein Studium an einer PH teurer als an einer Uni?

Nein. An allen staatlichen Pädagogischen Hochschulen in Österreich zahlst du denselben Studienbeitrag wie an Universitäten - aktuell 14,50 Euro pro Semester. Private PHs erheben manchmal geringe Gebühren - aber die meisten sind staatlich gefördert und kosten nicht mehr als öffentliche Einrichtungen. Die Qualität der Ausbildung ist nicht abhängig vom Preis.

Kann ich mit einem BEd von einer PH später promovieren?

Ja, aber nicht direkt. Ein BEd oder MEd ist kein traditioneller akademischer Abschluss wie ein Magister oder Diplom. Um promovieren zu können, musst du zunächst einen weiteren Masterabschluss an einer Universität machen - meistens in Bildungswissenschaften oder einem fachwissenschaftlichen Bereich. Danach kannst du an einer Uni mit der Doktorarbeit beginnen. Viele PH-Absolvent:innen tun das - aber nur, wenn sie später in der Forschung oder Hochschullehre arbeiten wollen.

Welche PH ist die beste für mich?

Es gibt keine „beste“ PH - nur die passende. Wenn du in der Steiermark wohnst und gerne mit Jugendlichen arbeitest, ist die PH Steiermark ideal. Wenn du dich für Religionsunterricht interessierst, ist die PH der Diözese Linz die richtige Wahl. Wenn du digitalen Unterricht lernen willst, schau dir die Angebote des Verbundes Nord-Ost an. Die Unterschiede liegen nicht in der Qualität - sondern in den Schwerpunkten und der regionalen Ausrichtung.

Muss ich an einer PH studieren, um Lehrer:in zu werden?

Nein, aber es ist die effizienteste Weise. Du kannst auch an einer Universität Lehramt studieren - aber dann musst du später noch einen zusätzlichen Master an einer PH absolvieren, um die praktische Ausbildung nachzuholen. Das dauert länger und kostet mehr. Die meisten, die Lehrer:in werden wollen, wählen deshalb direkt die PH - weil sie schneller, gezielter und mit höherer Jobchance abschließen.

Wenn du dich für den Beruf des Lehrens entscheidest, dann ist eine Pädagogische Hochschule dein Startpunkt - nicht nur ein Ort, an dem du studierst, sondern ein Ort, an dem du lernst, wer du als Lehrer:in sein wirst. Und das ist etwas, das du nicht an jeder Uni lernst.

9 Kommentare

  1. Petra Möller

    Petra Möller

    Also ich find das total übertrieben, dass man jetzt schon ab 6 Jahren mit KI-Tools unterrichtet werden soll. Wer hat das beschlossen? Die Ministerin aus dem Nebenjob? Ich hab noch nie so einen Schwachsinn gelesen.

    Und dann noch 'Inklusion' – also wirklich, ich hab als Kind in der 3. Klasse nen Klassenkameraden gehabt, der hat sich nicht mal die Schuhe zubinden können, und keiner hat 'Inklusionszentrum' gebraucht. Einfach helfen, nicht institutionalisieren.

  2. price astrid

    price astrid

    Interessant, dass man hier die PHs als Ausbildungszentren verklärt, während man die Universität als abgehobenes Elfenbeinturm-Ding darstellt – das ist eine klassische Dichotomie, die die postmoderne Bildungsdebatte prägt. Aber wer entscheidet, was 'praktisch' ist? Ist nicht auch die Hermeneutik der Lehr-Lern-Beziehung eine Praxis? Oder ist Praxis nur, wenn man mit 12-Jährigen 'Tafelbild' macht?

    Ich frage mich, ob wir nicht hier eine epistemologische Verengung betreiben – die PHs als bloße Handwerkschulen, die Uni als Ort der Wahrheitssuche. Aber ist nicht gerade die Wahrheitssuche das, was Lehrer:innen brauchen, um nicht nur zu unterrichten, sondern zu erziehen?

  3. Andreas Krokan

    Andreas Krokan

    Hey, nur mal als jemand, der grad an einer PH studiert – das mit dem Praxisanteil stimmt wirklich. Ich war letzte Woche 3 Tage in einer 4. Klasse und hab 'ne eigene Stunde zu 'Zahlenrätsel' geplant. Der Lehrer hat mich danach gefragt, ob ich 'ne Ausbildung hab – und als ich gesagt hab, ich bin noch im BEd, hat er gesagt: 'Du bist schon besser als viele Absolventen von letztem Jahr.'

    Also ja, die PHs machen was richtig. Und nein, die Uni hätte mich nie so vorbereitet. Ich hab auch noch nie so viele Feedbackgespräche gehabt wie hier. Echt, Leute, lasst die PHs in Ruhe. Sie sind nicht perfekt, aber sie sind da, wo es zählt: im Klassenzimmer.

  4. John Boulding

    John Boulding

    Ich finde es bemerkenswert wie Österreich hier die Bildungspolitik als staatliche Dienstleistung versteht. In der Schweiz wäre so ein zentralisiertes System undenkbar. Jeder Kanton entscheidet selbst. Und wir haben trotzdem die besten Lehrer:innen der Welt. Warum? Weil wir keine staatlichen Ausbildungszentren haben, sondern freie Bildungsträger. Diese PHs sind ein Versuch, die Pädagogik zu verwalten – nicht zu entwickeln.

  5. Peter Rey

    Peter Rey

    95% Jobchance? Ja, weil die Schulen sonst keine Ahnung haben, wo sie sonst noch Lehrer:innen herbekommen. In der Schweiz haben wir 10% mehr Lehrer:innen als benötigt – und trotzdem kriegen wir keine Bewerbungen. Vielleicht liegt das nicht an der PH, sondern daran, dass keiner mehr Lehrer:in werden will?

    PS: Ich hab mein MEd in Bern gemacht. Keine PH. Bin jetzt in einer 5. Klasse. Und ich liebe meinen Job. Egal wo man studiert – Hauptsache, man liebt Kinder.

  6. Seraina Lellis

    Seraina Lellis

    Ich hab als Mutter von drei Kindern, die alle in Österreich zur Schule gehen, wirklich viel über die PHs gelernt – und ich muss sagen, die Unterschiede zwischen den PHs sind riesig. Meine Tochter hatte in der 3. Klasse eine Lehrerin, die an der PH Steiermark war – die hat wirklich jedes Kind individuell gefördert, sogar die mit LRS. Aber dann hatte mein Sohn eine Lehrerin von der PH Wien, die hat einfach nur den Lehrplan abgearbeitet, wie auf einer Produktionslinie.

    Und das ist das Problem: Die PHs haben zwar einen guten Rahmen, aber die Qualität hängt vom Einzelnen ab. Und die Forschung? Die ist oft nur Papierkram. Ich hab mal einen Kurs besucht, wo eine Professorin über 'KI im Deutschunterricht' geredet hat – und dann hat sie den Kindern eine App gezeigt, die Wörter in einem Satz zählt. Das ist nicht Forschung, das ist ein TikTok-Trend mit Uni-Logo.

    Die Inklusion ist gut gemeint, aber oft nur ein Buzzword. Ich hab gesehen, wie Kinder mit Down-Syndrom in einer Klasse saßen, aber nie wirklich mitgemacht haben – nur weil es 'inklusiv' sein sollte. Das ist keine Inklusion, das ist Ausgrenzung in Form von Gutmenschentum.

  7. Mischa Decurtins

    Mischa Decurtins

    Ich find es absurd dass man hier so viel über Praxis redet als wäre das das Einzige, was zählt. Bildung ist nicht nur Handwerk. Es ist auch Geist. Es ist auch Kultur. Es ist auch Wissenschaft. Wenn man nur lehrt, wie man mit Tafel und App umgeht, dann wird man nie Lehrer:in – sondern nur Schulangestellte.

    Und warum muss man immer so viele Zahlen nennen? 95 Prozent? 145 Millionen? Das ist keine Argumentation, das ist PR. Die echte Frage ist: Was macht einen guten Menschen aus, der Kinder unterrichtet? Und das kann man nicht in einem BEd messen.

  8. Yanick Iseli

    Yanick Iseli

    Die Struktur der PHs ist ein Meisterwerk der Bildungsplanung. Die Verbünde, die klare Ausbildungspfade, die enge Kooperation mit Schulen – das ist, was funktioniert. In der Schweiz hat man zu viele Freiheiten. Zu viele private Anbieter. Zu viele unterschiedliche Standards. Hier in Österreich hat man ein System, das funktioniert. Und das ist nicht selbstverständlich.

    Die Kritik an der 'Zentralisierung' kommt immer von Leuten, die nie in einer Klasse gestanden haben. Die PHs sind nicht bürokratisch – sie sind strukturiert. Und das ist eine Stärke. Nicht eine Schwäche.

  9. Stephan Schär

    Stephan Schär

    Also ich hab grad ne PH-Absolventin kennengelernt – die hat 3 Jahre lang in der Schule Praxis gemacht, hat mit Kindern mit Autismus gearbeitet, hat KI-Tools programmiert, und jetzt ist sie die beste Lehrerin in ihrer Schule. Und du sagst, das ist 'nur Handwerk'?

    LOL. Du hast keine Ahnung, was hier läuft. Die PHs sind die Zukunft. Die Uni? Die lehrt noch, wie man 'Pädagogik' als Begriff aufs Papier kritzelt. Die PHs machen es.

    Und wenn du nochmal 'epistemologische Verengung' sagst, dann lass mich dich mal in eine 5. Klasse stellen – mit 28 Kindern, 3 mit ADHS, 2 mit Sprachförderbedarf, und 1, der jeden Tag sein Essen verweigert.

    Und dann sag mir, ob du lieber einen Philosophen oder einen Profi in deiner Klasse willst. 😎📚

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