Hausaufgabenrecht: Was Schüler:innen und Eltern in Österreich wissen müssen

Hausaufgabenrecht, das gesetzliche und schulische Rahmenwerk, das festlegt, wie viel und welche Art von Aufgaben Schüler:innen außerhalb des Unterrichts erledigen müssen. Auch bekannt als Hausaufgabenverordnung, regelt es nicht nur die Menge, sondern auch, ob Hausaufgaben überhaupt verpflichtend sein dürfen – und wer das entscheidet. In Österreich ist das kein einheitliches Landesgesetz, sondern wird von den Bundesländern und oft sogar von einzelnen Schulen selbst ausgelegt. Das führt zu ganz unterschiedlichen Praktiken – von strengen Regeln bis hin zu fast keiner Pflicht.

Das Schulrecht Österreich, das rechtliche Fundament für Bildungseinrichtungen im Land, das von den Landesschulgesetzen geregelt wird gibt zwar keine genauen Stundenlimits vor, aber es verlangt, dass alle Maßnahmen dem Wohl der Kinder dienen. Das bedeutet: Wenn Hausaufgaben zu viel Stress verursachen, zu wenig Lernerfolg bringen oder soziale Ungleichheiten verstärken, sind sie rechtlich fragwürdig. Die Bildungsgerechtigkeit, das Prinzip, dass alle Kinder unabhängig von ihrer Herkunft gleiche Chancen auf Lernerfolg haben sollen spielt hier eine zentrale Rolle. Wer zu Hause keine ruhige Arbeitsumgebung, keine Unterstützung oder gar keinen Tisch hat, wird mit dicken Hausaufgabenlasten benachteiligt. Deshalb setzen immer mehr Schulen auf sinnvolle, individuelle Aufgaben – statt auf bloße Ausfüllarbeit.

Die Lehrpläne Österreich, die landesweit festgelegten Lernziele, die vorgeben, was Schüler:innen bis zum Abschluss können sollen legen zwar den Inhalt fest, aber nicht, wie er zu Hause geübt wird. Das bedeutet: Eine Aufgabe, die im Lehrplan als wichtig gilt, muss nicht zwangsläufig als Hausaufgabe gegeben werden. Viele Lehrkräfte nutzen heute digitale Tools, Projektarbeit oder selbst gewählte Übungen – statt stundenlange Arbeitsblätter. Die Frage ist nicht mehr: "Wie viel?", sondern: "Was bringt es?"

Was du als Elternteil oder Schüler:in wissen musst: Du hast das Recht, nachzufragen, warum bestimmte Aufgaben gegeben werden, und du kannst Grenzen setzen, wenn die Belastung unangemessen ist. Keine Schule darf Hausaufgaben als Zwang durchsetzen, wenn sie nicht im Rahmen des pädagogischen Auftrags stehen. In der Praxis bedeutet das: Ein Kind in der 1. Klasse sollte nicht länger als 20 Minuten täglich an Hausaufgaben sitzen. In der 5. Klasse sind 45 Minuten oft die Obergrenze – aber auch das variiert. Die meisten Schulen in Österreich haben mittlerweile Hausaufgabenordnungen, die du auf der Website findest oder bei der Schulleitung anfordern kannst.

Was du in den folgenden Artikeln findest: klare Überblicke über die aktuellen Regelungen in verschiedenen Bundesländern, Beispiele, wie Schulen Hausaufgaben sinnvoll gestalten, und was du tun kannst, wenn du dich überfordert fühlst. Keine Theorie – nur das, was wirklich zählt.