Emotionales Essen: Warum wir essen, wenn wir uns schlecht fühlen

Wenn du dich traurig, gestresst oder allein fühlst und plötzlich eine Schokolade oder eine Packung Chips verlangst, dann erlebst du emotionales Essen, das Essen als Reaktion auf Gefühle statt auf körperlichen Hunger. Es ist kein Charakterschwäche, keine Faulheit – es ist ein tief verwurzelter Mechanismus, der uns helfen soll, unangenehme Emotionen zu ertragen. Viele Menschen tun es, oft ohne es richtig zu merken. Der Körper meldet keinen Hunger, aber die Seele schreit nach Trost – und Essen ist ein schneller, leicht zugänglicher Weg, um das kurzfristig zu stillen.

Stressessen, eine Form des emotionalen Essens, tritt besonders häufig auf, wenn der Körper Cortisol ausschüttet. Dieses Hormon treibt den Appetit auf süße und fettige Lebensmittel an, weil das Gehirn glaubt, es brauche Energie, um eine Krise zu bewältigen. Auch Essverhalten, die Art und Weise, wie wir mit Nahrung umgehen, besonders unter Druck, wird oft von frühen Erfahrungen geprägt: Ein Kind, das mit Kuchen getröstet wurde, wenn es weinte, lernt früh, dass Essen Sicherheit bedeutet. Diese Verknüpfung bleibt im Erwachsenenleben bestehen – auch wenn der Grund dafür längst vergessen ist.

Emotionales Essen ist nicht automatisch eine Essstörung, eine klinische Diagnose, bei der Essverhalten das Leben stark beeinträchtigt. Aber es kann dorthin führen, wenn es zur Hauptbewältigungsstrategie wird. Viele, die hier nach Lösungen suchen, finden in den Artikeln unten konkrete Ansätze: Wie man den Auslöser erkennt, warum Diäten oft scheitern, und wie kleine Veränderungen im Alltag helfen können, ohne dass man sich komplett umstellen muss. Du wirst sehen: Es geht nicht darum, aufzuhören zu essen – sondern darum, wieder zu verstehen, warum du es tust.