Teleskop-Okular 20 mm vs 10 mm: Welche Brennweite passt besser?
20 mm oder 10 mm fürs Teleskop? Praxisnaher Vergleich mit Formeln, Beispielen und Kauf-Tipps. Finde in Minuten die richtige Brennweite für Planeten und Deep-Sky.
FORTSETZENWenn du schon mal ein Fernglas oder ein Teleskop benutzt hast, hast du bestimmt die Begriffe Austrittspupille oder Austrittsblende gehört. Das klingt erstmal technisch, ist aber gar nicht so kompliziert: Die Austrittspupille beschreibt den Lichtstrahl, der nach dem Objektiv aus dem Gerät kommt und dein Auge erreicht. Sie bestimmt, wie viel Licht du tatsächlich siehst und wie bequem das Anschauen ist.
Stell dir die Austrittspupille wie eine winzige Öffnung vor, durch die das gebündelte Licht aus dem Okular austritt. Je größer diese Öffnung, desto mehr Licht gelangt ins Auge – das bedeutet ein helleres Bild, besonders bei schlechten Lichtverhältnissen. Ist die Austrittspupille zu klein, musst du das Gerät ganz nah an dein Auge drücken, sonst wird das Bild dunkel oder verzerrt.
Die Größe der Austrittspupille lässt sich einfach berechnen: Teil das scheinbare Okularfeld (in Millimetern) durch die Vergrößerung des Geräts. Ein Fernglas mit 8‑fach Vergrößerung und einem Okulardurchmesser von 42 mm hat zum Beispiel eine Austrittspupille von 5,25 mm (42 ÷ 8). Diese Größe passt gut zu den meisten erwachsenen Augen.
Warum ist das wichtig? Unsere Augen haben eine natürliche Pupillenweite von etwa 2 mm bei Tageslicht bis 7 mm bei Dunkelheit. Wenn die Austrittspupille größer ist als deine Pupille, geht Licht verloren – du nutzt das Gerät nicht optimal. Ist sie kleiner, musst du das Gerät fest an dein Auge drücken, das kann schnell unangenehm werden.
Ein praktischer Tipp: Beim Kauf von Ferngläsern achte auf die Angabe der Austrittspupille oder rechne sie selbst nach. Für die meisten Hobby‑Astronomen reicht 5 mm gut aus, bei Sternbeobachtungen in dunkler Umgebung kann eine größere Austrittspupille von 6‑7 mm sinnvoll sein. Für Vogelbeobachtungen am Tag reicht oft eine kleinere Austrittspupille aus.
Halte das Gerät so, dass das Okular bequem vor deinem Auge liegt – das nennt man „Eye Relief“. Wenn du das Okular zu weit entfernst, fällt ein Teil des Bildes ab, bei zu engem Abstand musst du das Gerät drücken. Achte darauf, dass deine Pupille bei schlechten Lichtverhältnissen offen genug ist, um die ganze Austrittspupille zu nutzen. Oft hilft es, kurz im Dunkeln zu bleiben, bevor du dich ans Teleskop setzt, damit deine Pupillen sich erweitern.
Viele Nutzer drücken das Fernglas fest ans Auge, weil sie denken, das verbessert das Bild. Das führt nur zu Druck auf die Augen und reduziert den Komfort. Ein weiterer Fehler ist die Wahl einer zu hohen Vergrößerung, weil sie die Austrittspupille verkleinert. Stattdessen lieber eine moderate Vergrößerung wählen, die eine ausreichende Austrittspupille von 5 mm oder mehr liefert. Und vergiss nicht, das Okular regelmäßig zu reinigen – Schmutz verkleinert die effektive Austrittspupille.
Zusammengefasst: Die Austrittspupille ist das Bindeglied zwischen deinem Gerät und deinem Auge. Sie bestimmt, wie hell und klar das Bild wird. Mit der richtigen Größe, einem passenden Eye Relief und etwas Pflege bekommst du das Optimum aus deinem Fernglas oder Teleskop heraus. Viel Spaß beim Beobachten!
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