Steuerfreibetrag Studierende: Was du als Student in Österreich wissen musst
Ein Steuerfreibetrag Studierende, der jährliche Betrag, den du als Student in Österreich ohne Abzug von Einkommensteuer verdienen darfst. Auch bekannt als Grundfreibetrag, ist er ein zentrales Werkzeug, um Studierende bei Nebenjobs finanziell zu entlasten. Im Jahr 2025 liegt dieser Freibetrag bei 15.000 Euro brutto pro Jahr. Das bedeutet: Wenn du weniger verdienst, zahlst du keine Einkommensteuer – egal, ob du als Aushilfe, Werkstudent oder Freelancer arbeitest.
Doch der Steuerfreibetrag, ein steuerlicher Schutz, der speziell für Personen mit geringem Einkommen gilt ist nicht der einzige Faktor. Du musst auch auf den Minijob-Grenzwert, die monatliche Obergrenze von 530 Euro, ab der Sozialversicherungsbeiträge fällig werden achten. Wenn du nur gelegentlich arbeitest und unter 530 Euro im Monat verdienst, bist du von Sozialversicherung befreit – aber das hat nichts mit dem Steuerfreibetrag zu tun. Beides läuft parallel. Und ja: Du kannst beide Grenzen gleichzeitig nutzen. Du verdienst 14.000 Euro im Jahr – das ist unter dem Freibetrag. Du arbeitest 10 Monate mit 1.200 Euro – das ist über der Minijob-Grenze. Dann zahlst du keine Einkommensteuer, aber du musst Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Keine Panik: Die Beiträge werden von deinem Arbeitgeber abgeführt, du siehst sie nur als Abzug auf dem Lohnzettel.
Was viele nicht wissen: Auch Praktika, Werkstudentenjobs und Nebenverdienste aus Forschungsprojekten zählen zum Einkommen. Selbst wenn du als Hilfskraft an der Uni arbeitest, wird das Einkommen auf den Freibetrag angerechnet. Und wenn du mehr verdienst? Dann wird der Überschuss steuerpflichtig – aber nicht alles auf einmal. Österreich hat ein progressives Steuersystem. Das heißt: Nur der Teil über 15.000 Euro wird mit dem jeweiligen Steuersatz belegt. Du musst also nicht sofort in die höchste Steuerklasse rutschen.
Und was ist mit dem Kinderfreibetrag, ein zusätzlicher Freibetrag, den Eltern für ihre Kinder geltend machen können – auch wenn das Kind selbst Einkünfte hat? Wenn du noch unter 25 bist und in Ausbildung bist, können deine Eltern diesen Freibetrag weiterhin nutzen – selbst wenn du selbst Geld verdienst. Das ist ein wichtiger Punkt: Dein Einkommen beeinflusst nicht automatisch die Steuervorteile deiner Eltern. Das ist ein großer Vorteil für Studenten, die noch im Haushalt ihrer Eltern leben.
Was du nicht vergessen darfst: Du musst deine Einkünfte selbst erfassen. Der Steuerfreibetrag wird nicht automatisch angewendet. Du musst eine Einkommensteuererklärung abgeben, wenn du mehr als 15.000 Euro verdienst – oder wenn du freiwillig eine Abrechnung machen willst, um etwaige Steuerrückerstattungen zu bekommen. Viele Studenten bekommen Geld zurück, weil sie zu viel Lohnsteuer gezahlt haben. Die Finanzbehörde rechnet das am Ende des Jahres nach. Ein einfacher Weg: Nutze das FinanzOnline-Portal. Dort kannst du deine Einkünfte einfach erfassen, und das System sagt dir, ob du Steuern zahlen musst oder ob du eine Rückerstattung bekommst.
Was passiert, wenn du in mehreren Jobs arbeitest? Kein Problem. Der Freibetrag gilt für dein Gesamteinkommen – egal, ob du bei drei Arbeitgebern verdienst. Du musst nur alle Einkünfte zusammenzählen. Ein Arbeitgeber weiß nicht, was du bei anderen verdienst. Deshalb ist es deine Verantwortung, die Summe zu kontrollieren. Wenn du 16.000 Euro verdienst, aber nur 14.000 Euro von einem Job bekommst und 2.000 von einem anderen, dann musst du trotzdem die 16.000 Euro melden. Sonst riskierst du eine Nachzahlung.
Immer wieder kommt die Frage: Was ist mit Stipendien oder BAföG? Die Antwort ist einfach: Sie zählen nicht zum steuerpflichtigen Einkommen. Ein Stipendium ist keine Lohnzahlung, sondern eine Förderung. BAföG ist eine staatliche Unterstützung – und damit steuerfrei. Du kannst also dein Stipendium, dein BAföG und deinen Nebenjob kombinieren, ohne den Freibetrag zu gefährden.
Wenn du in Österreich studierst und nebenbei arbeitest, ist der Steuerfreibetrag Studierende dein bester Freund. Er gibt dir Freiraum, Erfahrung zu sammeln, Geld zu verdienen und trotzdem steuerlich unbeschwert zu bleiben. Du musst nur wissen, wo die Grenzen liegen – und was du tun musst, um sie nicht zu überschreiten. In den folgenden Artikeln findest du konkrete Beispiele, wie andere Studenten ihre Einkünfte organisiert haben, wie sie ihre Steuererklärung gemacht haben und welche Fehler sie vermieden haben. Alles aus der Praxis – für dich als Student.