Vertrauen in Wissenschaft: Warum es in Österreich brüchig wird und was dagegen hilft
Was bedeutet Vertrauen in Wissenschaft, das fundamentale Verhältnis zwischen Gesellschaft und wissenschaftlicher Erkenntnis, das Entscheidungen im Alltag, in der Politik und in der Bildung prägt. Also known as wissenschaftliche Legitimität, ist es nicht nur eine Frage von Daten – es ist eine Frage von Beziehung. Wenn Menschen nicht mehr glauben, dass Forschung ihre Lebenswirklichkeit versteht, dann funktioniert Klimaschutz, Bildungsreform oder Gesundheitspolitik nicht mehr. In Österreich ist das spürbar: Eltern zweifeln an Schulprogrammen, Schüler fragen, warum sie etwas lernen, das sie nicht sehen, und Bürgerinnen und Bürger fühlen sich von Experten abgehängt – nicht weil sie dumm sind, sondern weil die Wissenschaft oft nicht mehr mit ihnen spricht, sondern über sie.
Diese Kluft entsteht nicht plötzlich. Sie wächst, wenn Wissenschaftsfreiheit, das Recht, ohne politischen Druck zu forschen und zu lehren – ein Eckpfeiler der Demokratie. Also known as Forschungsfreiheit, wird nur als Abwehrrecht verstanden, nicht als Verpflichtung zur Teilhabe. Wenn Forschende nur noch für Kollegen schreiben, nicht für Eltern, Lehrer oder Jugendliche, dann bleibt die Wissenschaft im Labor. Aber in Österreich gibt es Gegenbeispiele: Das Citizen Science, ein Ansatz, bei dem Bürger:innen aktiv an Forschungsprojekten teilnehmen – von Wasseranalyse bis Klimadaten sammeln. Also known as Bürgerwissenschaft, wird in Schulen und Gemeinden immer stärker. Kinder messen Wasserqualität, Senioren zählen Vögel, Jugendliche dokumentieren Luftverschmutzung – und plötzlich ist Wissenschaft kein abstraktes Fach mehr, sondern etwas, das sie selbst machen.
Doch das allein reicht nicht. Wissenschaftskommunikation, die Kunst, komplexe Erkenntnisse verständlich, ehrlich und ohne Angstmache zu vermitteln. Also known as Forschungskommunikation, braucht mehr als Infografiken. Sie braucht Dialoge. Sie braucht Schulen, die nicht nur über Klimawandel lehren, sondern mit Schülern Projekte starten – wie in den ÖKOLOG-Schulen, wo Nachhaltigkeitsberichte nicht nur Dokumente sind, sondern Leitfäden für Handeln. Sie braucht Lehrer:innen, die nicht nur Stoff vermitteln, sondern Fragen zulassen – auch wenn sie keine Antwort haben. Und sie braucht Politik, die nicht nur Forschung finanziert, sondern auch die Menschen einlädt, mitzudenken.
Das alles ist kein Wunschtraum. Es passiert – aber nicht überall, nicht systematisch. In den Beiträgen unten findest du konkrete Beispiele: Wie Schüler in Wien Wasserqualität messen, wie Eltern in sozialen Brennpunkten plötzlich zum Teil der Lösung werden, warum Daten-Dashboards in Schulen mehr Vertrauen schaffen können – und warum ein Stipendium oder eine duale Ausbildung oft mehr über Vertrauen sagt als jede Umfrage. Es geht nicht darum, Wissenschaft zu verherrlichen. Es geht darum, sie wieder lebendig zu machen – für alle.