Citizen Science Österreich: Wie Bürger:innen Forschung mitgestalten
Was, wenn du nicht nur über Klimawandel oder Artensterben liest, sondern selbst Daten sammelst, die echte Wissenschaftler:innen nutzen? Citizen Science, eine Form der öffentlichen Beteiligung an wissenschaftlichen Projekten, bei der Laien aktiv zur Datenerhebung, Beobachtung oder Analyse beitragen. Auch bekannt als Bürgerforschung, ermöglicht sie, dass große Mengen an Informationen aus ganz Österreich gesammelt werden – etwas, das allein mit professionellen Forscher:innen kaum machbar wäre. In Österreich ist das kein Nischenphänomen mehr. Es ist eine lebendige Bewegung, die von Schulen über Vereine bis hin zu Universitäten getragen wird.
Stell dir vor, du zählst Vögel in deinem Garten, misst die Temperatur eines Flusses in deiner Nähe oder dokumentierst, wie sich Blütezeiten im Jahr verschieben. Das sind keine Hobbyaktivitäten – das sind wissenschaftliche Beiträge. Projekte wie Naturbeobachtungen, ein Netzwerk, das Bürger:innen dazu ermutigt, Tier- und Pflanzenbeobachtungen über Plattformen wie naturbeobachtung.at einzutragen, liefern wichtige Daten für den Naturschutz. Oder AirCasting, ein Projekt, bei dem Menschen mit einfachen Sensoren Luftqualitätsdaten sammeln, um Schadstoffe in Städten wie Wien oder Graz zu kartieren. Diese Daten fließen direkt in Studien ein, die dann von Behörden oder Forschungsinstituten genutzt werden – etwa um Luftreinhaltungsgesetze zu prüfen oder Schutzgebiete neu zu definieren.
Citizen Science funktioniert, weil sie nah an den Menschen ist. Du musst kein Experte sein. Du brauchst nur Neugier, ein Smartphone und ein paar Minuten pro Woche. Und du wirst Teil einer Gemeinschaft, die nicht nur beobachtet, sondern auch verändert. In der Schule lernen Kinder, wie man Bienen zählt. In Gemeinden organisieren sich ältere Menschen, um Flusskrebse zu dokumentieren. In Wien haben Studenten und Anwohner:innen gemeinsam Mikroplastik in Regenwasser untersucht. Diese Projekte zeigen: Wissenschaft ist nicht etwas, das nur in Laboren stattfindet. Sie passiert auf Straßen, in Gärten, an Seen – überall dort, wo Menschen hinschauen.
Du fragst dich, ob das wirklich etwas bringt? Ja. Studien zeigen, dass Bürger:innendaten in Österreich genauso genau sind wie die von Profis – wenn sie gut strukturiert sind. Und sie sind oft viel umfangreicher. Ein einzelner Forscher kann nicht jeden Berg, jedes Tal, jede Straße in Österreich ablaufen. Aber 10.000 Menschen schon. Das macht Citizen Science nicht nur smart – es macht es unersetzlich.
Unten findest du Artikel, die genau diese Verbindung zwischen Alltag und Forschung zeigen: Wie Schüler:innen mitmachen, wie Gemeinden Daten sammeln und warum das für den Klimaschutz und die Bildung so wichtig ist. Hier geht es nicht um Theorie. Hier geht es darum, was du morgen schon tun kannst.