Mehrsprachigkeit – warum Mehrsprachigkeit in Schule und Gesellschaft zählt
Wenn wir über Mehrsprachigkeit, die Fähigkeit, mehrere Sprachen zu verstehen und aktiv zu nutzen sprechen, denken viele sofort an Reisen oder internationale Wirtschaft. In der Bildungslandschaft ist sie jedoch ein entscheidender Motor für Chancengleichheit, soziale Teilhabe und wirtschaftliche Innovationskraft.
Ein zentraler Baustein ist Sprachförderung, gezielte Programme, die Kinder und Jugendliche beim Erwerb und der Weiterentwicklung von Sprachkompetenzen unterstützen. Sie sorgt dafür, dass Lernende nicht nur die Landessprache meistern, sondern auch ihre Herkunftssprache stärken können. Das stärkt das Selbstbewusstsein und eröffnet später breitere Berufsperspektiven.
Ein häufig unterschätzter Faktor ist Deutsch als Zweitsprache, die systematische Vermittlung von Deutsch für nicht‑deutsche Muttersprachler. Ohne gut strukturierte Daz‑Programme bleibt der Zugang zu weiterführender Schule und Ausbildung blockiert. Die Verbindung von Daz‑Unterricht und allgemeiner Sprachförderung schafft ein Lernumfeld, das gerecht und inklusiv ist.
Inklusion, das vierte markierte Konzept, bedeutet, dass alle Lernenden – unabhängig von Sprache, Herkunft oder Behinderung – gemeinsam am Unterricht teilnehmen. Inklusion, die gesellschaftliche Praxis, Barrieren abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen wird durch Mehrsprachigkeit stark begünstigt, weil sie die Wertschätzung kultureller Vielfalt fördert.
Wie Mehrsprachigkeit die Bildungsgerechtigkeit beeinflusst
Studien aus Österreich zeigen, dass Schüler*innen mit mehrsprachigem Hintergrund, die gezielte Sprachförderung erhalten, deutlich höhere Abschlussquoten erreichen. Die Erkenntnis führt zu dem semantischen Dreifach: Mehrsprachigkeit umfasst Sprachförderung, Sprachförderung stärkt Inklusion, und Inklusion fördert Bildungsgerechtigkeit. Dieser Zyklus wird von Politik und Forschung aktiv unterstützt.
Praxisbeispiele aus Kindergärten und Grundschulen illustrieren, wie mehrsprachige Materialien, bilinguale Lehrkräfte und kooperative Lernformen funktionieren. Kinder lernen, dass unterschiedliche Sprachen ein Schatz sind, nicht ein Hindernis. Das wirkt sich positiv auf das Klassenklima aus und reduziert Konfliktpotenziale.
Auf Landesebene gibt es Förderprogramme, die finanzielle Mittel für Mehrsprachigkeitsprojekte bereitstellen. Diese Programme setzen klare Ziele: Verbesserung der Sprachkompetenz, Erhöhung der Teilhabequote von Migrant*innen und Reduktion von Bildungsabbruch. Die Wirkung wird regelmäßig durch Evaluationen gemessen und angepasst.
Ein weiterer Aspekt ist die kognitive Vorteile, die Mehrsprachigkeit mit sich bringt. Forschungsergebnisse belegen, dass mehrsprachige Lernende besser in Problemlösungsaufgaben abschneiden und flexibler denken. Diese Kompetenz ist in einer digitalisierten Arbeitswelt zunehmend gefragt.
Für Eltern bedeutet das: Sie sollten frühzeitig nach Angeboten zur Sprachförderung suchen, sei es in Schulen, außerschulischen Einrichtungen oder online. Viele Gemeinden bieten kostenfreie Sprachkurse an, die speziell auf Familien zugeschnitten sind.
Lehrkräfte sollten sich mit Methoden der differenzierten Sprachförderung vertraut machen. Fortbildungen, die sich auf Daz, interkulturelle Pädagogik und inklusives Klassenmanagement konzentrieren, sind heute leicht zugänglich. Der Transfer des Gelernten in den Alltag erhöht die Wirksamkeit nachhaltig.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mehrsprachigkeit nicht nur ein sprachliches Phänomen, sondern ein strategischer Hebel für ein gerechteres Bildungssystem ist. Sie verknüpft Sprachförderung, Deutsch als Zweitsprache und Inklusion zu einem starken Netzwerk, das Lernende befähigt, ihr volles Potenzial zu entfalten.
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl aktueller Beiträge, die sich mit diesen Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschäftigen – von Praxisbeispielen über Forschungsergebnisse bis hin zu konkreten Handlungsempfehlungen. Viel Freude beim Lesen und Entdecken!